Die Wandkarte von Europa.'
Vorbereitung und Zielangabe:
Welches Reich haben wir im vergangenen Jahre eingehend betrachtet
und kennen gelernt? Das Deutsche Reich, Deutschland. Zeige
das Deutsche Reich (Karte von Deutschland!)! Bestimme seine Grenzen! —
In welchem Maßstabe ist das Deutsche Reich auf dieser Karte dargestellt?
Wie 1:800000. Deute diese Angabe! Zwei Punkte, die auf der Karte
I in entfernt sind, sind in Wirklichkeit 800 000 m voneinander ent-
fernt. — Heute habe ich eine Karte mitgebracht, die wir bis jetzt noch
nicht benutzt haben. (Die Karte wird aufgerollt und betrachtet.) Diese
Karte stellt den Erdteil Europa dar. (Namen anschreiben!) Wir wollen
betrachten, was dieselbe alles darstellt.
Es wird festgestellt, daß die Karte manches enthält,
was schon auf der Karte von Deutschland zu finden war.
Auch auf dieser Karte finden wir das Deutsche Reich. Welche Meere
bespülen doch das Deutsche Reich im Norden? Oft- und Nordsee. Zeige
diese Meere! — Zeige nun das Deutsche Reich! — In welchem Teile
der Karte liegt Deutschland? Fast in der Mitte der Karte. In welcher
Farbe ist auf dieser Karte das Deutsche Reich dargestellt? In roter Farbe.
Was enthält auch Deutschland auf dieser Karte? Seine größten Flüsse,
Gebirge, Stäote usw. In welcher Farbe waren die deutschen Flüsse aus
der vorherigen Karte verzeichnet? In schwarzer Farbe. In welcher Farbe
sind sie auf diefer Karte dargestellt? Auch in schwarzer Farbe. Zeige
und nenne die deutschen Flüsse, die auf dieser Karte verzeichnet sind!
Rhein, Ems, Weser, Elbe, Oder, Weichsel. Wie waren die größeren
Gebirge auf der Karte von Deutschland dargestellt? — Dieselbe Dar-
stellung zeigt auch diese Karte. Was enthält sie demnach auch? Die
größeren Gebirge Deutschlands. Zeige und nenne diejenigen, die hier
dargestellt sind! Sudeten, Erzgebirge, Harz, Thüringer Wald, Schiefer-
gebirge, Alpen usw. Welche Städte Deutschlauds findest du auf dieser
Karte? Berlin, Stettin, Königsberg, Danzig, Breslau, Dresden, Leipzig,
Cöln, München usw. Es sind also nur die größten Städte des Deutschen
Reiches auf der Karte verzeichnet. Überhaupt bemerken wir, daß das
Deutsche Reich mit seinen Flüssen, Gebirgen, Städten und Seen viel
kleiner gezeichnet ist, als auf der früheren Karte. Gib an, was du alles
auf dieser Karte dargestellt findest! —
Die neue Karte enthält aber auch vieles, was wir auf
der Karte von Deutschland nicht vorfanden. -Zunächst erblicken
*) Wandkarte von Gaebler, Bamberg, Algermissen, Harms usw.
Riebandt, Erdkundliche Präparationen. Bd. Ii. 1
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Deutschland Deutschland Deutsche_Reich Europa Deutschland Nordsee Deutschland Deutschland Rhein Weichsel Deutschland Deutschlands Berlin Stettin Königsberg Danzig Breslau Dresden Leipzig Deutschland Bamberg
_ 2 —
wir die Länder vollständig, die wir als Grenzländer des Deutschen Reiches
kennen lernten. Welches Land bildet doch die Ost grenze Deutschlands?
Rußland. Zeige Rußland auf dieser Karte! In welcher Farbe ist es
dargestellt? In grüner Farbe. Welche Länder bilden die Süd grenze
Deutschlands? Österreich und Schweiz. Zeige diese Länder! In welcher
Farbe sind sie dargestellt? — Zeige die Westgrenze des Deutschen Reiches!
Welche Länder grenzen im Westen an Deutschland? Frankreich und die
Niederlande. Zeige diese Länder! In welcher Farbe stehen sie ver-
zeichnet? — Welches Land bildet (außer der Ost- und Nordsee) die Nord-
grenze des Deutschen Reiches! Dänemark. Zeige dieses! — Auch diese
Länder weisen zahlreiche Gebirge, Flüsse, Städte usw. aus. Woran erkennst
du dies auf der Karte? Farbe derselben. Wie sind demnach auch in
diesen Ländern Meere, Gebirge, Flüsse und Städte dargestellt? — Freilich
sind uns die Namen derselben noch unbekannt. Fasse zusammen, welche
bekannten Länder du auf der Karte findest! —
Außer den genannten Ländern, die uns bereits dem Namen nach
bekannt sind, finden wir auf der Karte noch eine Anzahl anderer Länder.
Zeige die im Norden gelegenen Länder! Es sind dies Schweden, Norwegen
und England. Ferner finden wir noch einige Länder im Süden. Zeige
diese! Es sind dies Spanien und Portugal, Italien, die Türkei und Griechen-
land. Was weisen auch diese Länder auf? Gebirge, Flüsse, Städte usw.
Die neue Karte stellt demnach nicht nur ein Land dar, wie die Karte von
Deutschland, sondern eine ganze Anzahl Länder. Nenne und zeige noch
einmal die Länder, die auf der Karte dargestellt sind! — Diese Länder
bilden zusammen einen großen Teil der von uns bewohnten Erde. Wir
nennen diesen Teil den Erdteil Europa. Zeige den Erdteil Europa! —
Welche Länder umfaßt Europa? — Wie nennen wir darum die Karte,
die den Erdteil Europa darstellt? Wandkarte von Europa. Gib im
Zusammenhange an, welche Länder der Erdteil Europa umfaßt! —
Maßstab der Karte. Wir haben vernommen, daß Deutschland auf
dieser Karte viel kleiner dargestellt ist, als es in Wirklichkeit ist. Das-
selbe gilt auch von den anderen Ländern. Wir wollen jetzt feststellen,
in welchem Maßstabe die Karte von Europa gezeichnet ist.
In welchem Maßstabe die von uns benutzte Karte von Deutschland
gezeichnet ist, ist uns bekannt. Gib es an! (1:800000.) Deute diese
Angabe! Zwei Punkte, die auf der Karte 1 m entfernt sind, sind in
Wirklichkeit 800000 in voneinander entfernt. Auf welche Weise haben
wir uns dies veranschaulicht? Wir haben eine uns bekannte Entfernung,
nämlich zwischen den Orten B. und D-, ans der Wandkarte gemessen und
gefunden, daß diese Entfernung, die in Wirklichkeit 80 km beträgt, auf
der Karte 10 ein lang gezeichnet ist. Was können wir daraus schließen?
Wenn 10 ein einer Entfernung von 80 km entsprechen, so
werden 100 cm (1 m) einer Entfernung von 800 km oder 800000 m
entsprechen. Das heißt mit andern Worten: Die Karte ist in einem
Maßstabe von 1 : 800 000 gezeichnet.
Ebenso wollen wir auch bei der Feststellung des Maßstabes der
Karte von Europa verfahren. Freilich können wir dabei die Entfernung
von B. nach D. nicht verwenden. Warum nicht? Weil die Entfernung
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Deutschlands Deutschland Frankreich Niederlande Nordsee Norwegen England Spanien Portugal Italien Deutschland Europa Europa Europa Europa Europa Europa Deutschland Europa Deutschland Europa
— 3 —
zu klein ist. Dann können wir dies auch nicht, weil der Ort B. auf
dieser Karte nicht verzeichnet ist. Wir wählen darum eine andere uns
bekanntere Entfernung, die zwischen...... Zeige diese Orte aus der
Karte! Messe ihre Entfernung auf der Karte! (10 cm.) In Wirklich-
keit sind sie aber 320 km entfernt. Schließe daraus auf den Maßstab
der Karte!
10 cm Kartenentfernung — 320 km in Wirklichkeit,
100 cm „ „ = 3 200 km „ „
1 m Karlenentfernung — 3 200000 m in Wirklichkeit.
Was heißt das mit andern Worten? Die Karte von Europa ist in
einem Maßstabe von 1: 3200000 gezeichnet. Bei ihrer Her-
stellung hat also der Zeichner einen viel kleineren Maßstab verwendet,
als bei der Herstellung der Karte von Deutschland. Wieviel mal größer
ist demnach Deutschland auf der Karte von Deutschland als auf der
Karte von Europa dargestellt? (4 mal größer.) Messe es nach? —
Wiedergabe.
Darstellung der Meere, Gebirge, Flüsse, Städte, Kanäle, Eisen-
bahnlimen usw. auf der Karte von Europa. Wir wollen nun sehen,
wie die Gebirge, Meere, Flüsse, Städte usw. auf der Karte von Europa
dargestellt sind. In welcher Farbe war die Ost- und Nordsee auf der
Karte von Deutschland dargestellt? Als ausgedehnte blaue Flächen. Zeige
die beiden Meere auf dieser Karte! Wie sind dieselben auch hier dar-
gestellt? Als ausgedehnte blaue Flächen. Wie waren die Flüsse auf der
Karte von Deutschland verzeichnet? Als schwarze Linien. Zeige auf
dieser Karte Flüsse! Wie sind dieselben auch hier dargestellt? In der-
selben Weise. Wie sind also die Flüsse auf der Karte von Europa dar-
gestellt? Als schwarze Linien. In welcher Farbe waren die Mittelgebirge
auf der Karte von Deutschland verzeichnet? In hellbrauner Farbe. Und
die hohen Gebirge, wie z. B. die Alpen? In dunkelbrauner Farbe. Wie
die höchsten Spitzen der Alpen? Weiß. Wie verhält es sich in dieser
Beziehung auf der Karte von Europa? Auch auf dieser Karte sind Mittel-
gebirge in hellbrauner, hohe Gebirge in dunkelbrauner Farbe
dargestellt. In welcher Farbe war die Norddeutsche Tiefebene auf der
Karte von Deutschland dargestellt? In grüner Farbe. Wie ist sie hier
dargestellt? Ebenfalls in grüner Farbe. Diese Farbe ist auf dieser
Karte mehrfach vertreten. Zeige Ländergebiete in grüner Farbe! Was
kannst du daraus schließen? Daß es auch Tiefländer sind. In welcher
Form erscheinen die dargestellten großen Städte auf dieser Karte?
Als schwarze Vierecke, Fünfecke usw. Und die kleineren Städte, wie
z. B. Danzig, Stettin, Dresden usw.? Als schwarze Punkte usw. Auch
einige Eisenbahnverbindungen weist die Karte auf. Wie waren die
Eisenbahnen auf der Karte von Deutschland dargestellt? Als unterbrochene
Linien. Und wie auf dieser Karte? In derselben Weise. — Welches
war das Darstellungszeichen für die Kanäle auf der Karte von Deutsch-
land? Gezackte schwarze Linien. Findest du dasselbe Zeichen auf
dieser Karte? — Was sagt dir dasselbe demnach auch hier? Daß ein
Kanal sich hier befindet. Die Grenzen der einzelnen Länder sind durch
farbige Linien dargestellt usw. Fasse zusammen, wie Meere,
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Ortsnamen: Wirklich- Europa Deutschland Deutschland Deutschland Europa Europa Europa Nordsee Deutschland Deutschland Europa Deutschland Europa Deutschland Fünfecke Danzig Stettin Dresden Deutschland Deutsch-
— 4 —
Flüsse, Kanäle, Gebirge, Städte, Grenzen usw. auf der Karte
von Europa dargestellt sind! — Was haben wir sonach von der
Karte von Enropa zu merken? —
Sachliche Besprechung und Anwendung:
1. Zeige das Deutsche Reich! — Zeige England! Zeige die Türkei! Zeige
Spanien! usw.
2. Gehe von unserem Orte (von Danzig, Breslau, Berlin usw.) immer nach
Westen! Durch welche Länder führt dein Weg? — Welche Länder triffst du, wenn du
a) nach Süden — b) nach Osten wanderst? — Durch welche Länder führt dein Weg,
wenn du nach Norden gehst? —
8. Zeige mit der Hand nach der Richtung, in der von uns Rußland, Schweden,
Norwegen, Frankreich, Österreich, Italien, England usw. liegen!
4. a) Gehe von Berlin nach Nordost — b) nach Nordwest — c) nach Südost —
d) nach Südwest! Welche Länder triffst du auf diesem Wege? —
5. Zeige Meere auf der Karte! Wie sind dieselben dargestellt! — Zeige und
nenne Gebirge! — Zeige und nenne Flüsse! Zeige und nenne Kanäle! — Zeige
und nenne Tiesländer! —
6. Zeige Länder auf der Karte, die a) sehr gebirgig — b) eben — c) gut
bewässert — d) reich an Stäbten sind! —
7. Miß mit Hilfe des Maßstabes die Entfernung zwischen Königsberg und
Berlin — Leipzig und Hamburg — Danzig und Köln! —
Europa im allgemeinen.
a) Name und Lage. Europa ist der nordwestliche Erdteil der alten
Welt. Der Name bedeutet die Dunkles. Europa bildet den Mittelpunkt
der sogenannten Landhalbkugel (auf dem Globus nachweisen!), hat also
die denkbar günstigste Lage auf dem Erdball. Europa ist nämlich der
einzige Erdteil, der ganz außerhalb der heißen Zone und zugleich fast
ganz außerhalb der kalten Zone liegt. Gib die Ausdehnung Europas an!
Von 36 — 71° nördlicher Breite, von 9*/*° westlicher bis 67° östlicher
Länge von Gr. Sprich über die Lage Europas! —
b) Grenzen. Was lehrt die Karte über die Grenzen Europas?
Im Osten hängt Europa mit Asien zusammen und wird von diesem
Erdteil durch den Kaspisee, den Uralfluß und das Uralgebirge ge-
schieden; die Nord grenze wird von dem Nördlichen Eismeere (zeigen!)
gebildet; die Westküste Europas wird vom Atlantischen Ozean bespült;
die Südgrenze Europas bildet das Mittelmeer, das ein Busen des
Atlantischen Ozeans ist und mit diesem durch die schmale Straße von
Gibraltar verbunden ist. — Wiedergabe.
c) Aufbau und Gliederung. Der Bodenausbau des Erdteils weist
eine große Mannigfaltigkeit auf. Weise es nach! Gebirge (Alpen, Pyre-
näen, Karpaten, Apeninnen usw.) wechseln mit eingebetteten Senkungen
(Ungarische Tiefebene, Po-, Rhone-Ebene), Tafelländern und stufenförmigen
Becken (Süddeutschland), Hochflächen und hügeligen oder ganz ebenen
Flachlandschaften ab. Die Hauptmasse Europas besteht aus einem großen
Tieflande, das die Mitte und den Osten des Erdteils einnimmt. Gib
J) Der Name Europa ist wahrscheinlich phönizischen Ursprungs und von „ereb"
— Untergang, abzuleiten; demnach bedeutet Europa — Land des Unterganges (der
Sonne); altassyrisch irib — Sonnenuntergang.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa England Spanien Danzig Breslau Berlin Schweden Norwegen Frankreich Italien England Berlin Nordost Nordwest Königsberg Berlin Leipzig Hamburg Danzig Europa Europa Europa Europa Europas Europas Europas Europa Nord Europas Europas Atlantischen_Ozeans Karpaten Apeninnen Rhone-Ebene Europas Europa Europa
die Ausdehnung des Tieflandes an. Vom Nordfuße der Pyrenäen bis
zum Ural. Es zerfällt in drei größere Abschnitte:
a) Das russische Tiefland. Den ganzen Osten Europas er-
füllt das Russische Tiefland, das sich vom Ural bis zu den Karpaten,
vom Schwarzen Meer und Kaspisee bis zum Nördlichen Eismeer ausdehnt.
Es bildet keine einförmige Ebene, sondern ist durch einzelne Landrücken
mannigfach gegliedert. — Wiedergabe.
b) Das Germanische Tiefland. Zwischen der Weichsel und
der Schelde breitet sich das Germanische Tiefland aus (zeigen!), das nach
Westen zu an Breite abnimmt. Auch dieses ist von Landrücken, Hügel-
Landschaften und Seenplatten durchzogen und zeigt infolgedessen eine wellige
Oberfläche. — Wiedergabe.
c) Das französische Tiefland. Dieses schließt sich westlich
der Schelde an das Germanische Tiefland und wird durch das Bergland
der Bretagne (zeigen!) in ein nord- und westfranzösisches Tiefland geteilt.
— Wiedergabe.
Durch das große Tiefland werden zwei Gebirgsgürtel voneinander
geschieden, nämlich der südwestliche Gebirgsgürtel und das nord-
west-enropäische Gebirgsgebiet. Dieses besteht aus den Bergländern
Großbritanniens und Skandinaviens. Der südwestliche Gebirgsgürtel
umfaßt die Gebirge Mitteleuropas und der drei südlichen Halbinseln. Den
Kern des südwestlichen Gebirgsgürtels bilden die Alpen (zeigen!), um
die sich der mitteleuropäische Gebirgsbogen lagert (zeigen!), welcher aus
mehreren Teilen besteht (dem französischen, deutschen Mittelgebirge, den
Karpaten). — Wiedergabe.
Hinsichtlich des Aufbaues des Bodens oder der geologischen
Bildung zerfällt der Erdteil Europa in mehrere natürliche Gebiete, näm-
lich in Südeuropa (das südeuropäische Faltengebirgsland oder die Mittel-
meerzone), in West- und Mitteleuropa oder das westeuropäische Schollen-
land und in die russisch-skandinavische Tafel (zeigen!). Südeuropa
gehören die drei großen Halbinseln des Südens, Mitteleuropa das Alpen- und
Karpatengebiet an^). Zeige und nenne nochmals die natürlichen Gebiete
Europas! — Zusammenfassung und Einprägung nach gegebener Übersicht.
I. Mitteleuropa.
Lage und Staaten. Zunächst wollen wir den mittleren Teil Europas
betrachten. Zeige dieses Gebiet! Welche Bezeichnung führt dieser Teil
Europas? Mitteleuropa. Woher diese Bezeichnung? — Welche Staaten
umfaßt Mitteleuropa? Deutschland, Schweiz, Österreich-Ungarn(zeigen!).
Zeige Deutschland! Unser Vaterland haben wir im vergangenen Jahre
x) Das südeuropäische Faltengebirgsland hat erst in tertiärer Zeit ihre heutige
Gestalt erhalten; das nordeuropäische Schollenland ist vor und während der Stein-
kohlenzeit (Karbon) entstanden. Als sich dann später (im Tertiär) in Südeuropa die
großen Faltungen vollzogen (Alpen usw.), wurde Mittel- und Westeuropa in Mitleiden-
schast gezogen, da hier die Erdrinde von zahlreichen Sprüngen (Bruchlinien) durchsetzt
wurde, an denen die Schollen ins Abgleiten gerieten (daher Schollenland bezeichnet).
Die russisch-skandinavische Tafel stammt aus der archäischen Zeit; sie ist ein slachwelliges
Tafelland, das von keiner Faltung betroffen ist.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Südeuropa
Extrahierte Ortsnamen: Europas Bretagne Bergländern
Großbritanniens Skandinaviens Mitteleuropas Europa Südeuropa Mitteleuropa Mitteleuropa Europas Mitteleuropa Europas Europas Mitteleuropa Mitteleuropa Deutschland Schweiz Deutschland Südeuropa Westeuropa
— 6 —
(Halbjahr usw.) eingehend behandelt. Wir betrachten nunmehr unser
Bruderland Österreich-Ungarn und das herrliche Alpenland — die
Schweiz (zeigen!). — Ehe wir in die Behandlung der beiden Länder
eintreten, wollen wir zunächst das hohe Gebirge, das zum Teil die beiden
Staaten ausfüllt und das höchste Gebirge Europas ist, näher be-
trachten. Zeige und nenne dieses Gebirge! Die Alpen.
Die Alpen.
Vorbereitung mit Zielangabe:
Zeige Deutschland auf der Karte! — Welche Gebirge haben wir in Deutschland
kennen gelernt? Zeige und nenne das höchste Gebirge in Deutschland! Alpen. Be-
stimme die Lage dieses Gebirges! Im südlichen Teile von Deutschland (Bayern). Wie
haben wir den in Deutschland gelegenen Teil der Alpen genannt? Die Deutschen Alpen.
Bestimme die Ausdehnung der Deutschen Alpen! Vom Bodensee bis Inn. Welche Teile
der Deutschen Alpen sind euch bekannt? Die Allgäuer-, Bayrischen und Berchtes-
gadener Alpen. Zeige und gib die Ausdehnung der einzelnen Teile an! Die All-
gäuer-Alpen erstrecken sich vom Bodensee bis zum Lech; die Bayrischen Alpen füllen
den Raum zwischen Lech und Inn aus; die Berchtesgadener Alpen erstrecken sich vom
Inn bis zur Salzach (zeigen!). Welches ist die höchste Erhebung in den Deutschen
Alpen? Die Zugspitze — fast 8000 m hoch. Welchen Berg haben wir hier ferner
kennen gelernt? Den W atz mann — 2700 m hoch. Bestimme die Lage der beiden
Berge! Zugspitze in den Bayrischen, der Watzmann in den Berchtesgadener Alpen
(zeigen!). Wie haben wir die Alpen hinsichtlich ihrer Höhe eingeteilt? In Vor-,
Mittel- und Hochalpen. Gib an, bis zu welcher Höhe a) die Voralpen, b) die
Mittelalpen, c) die Hochalpen reichen! Die Voralpen bis 1300 m, die Mittelalpen bis
3000 m, die Hochalpen über 3000 m hinaus. Die Deutschen Alpen gehören ihrer Höhe
nach zu den Vor- und Mittelalpen.
Um zu sehen, wie es in den Alpen aussieht, haben wir im Geiste eine Wanderung
in dieselben gemacht. Gib an, was wir auf dieser Wanderung alles kennen gelernt
haben! (Die Schüler erzählen von den hohen aussichtsreichen Bergen, von den schönen
Seen, grünen Matten und wildreichen Wäldern, von den Alpendörfern, den Sennhütten,
den Lawinen usw.)
Und doch haben wir durch die Betrachtung der Deutschen Alpen nur
einen kleinen Teil des gewaltigen Gebirgszuges der Alpen kennen gelernt.
— Heute wollen wir mit Hilfe der Karte einen Überblick über das ge-
samte Gebirge gewinnen^).
Lage und Ausdehnung. Die Alpen (— die Weißen) sind zwar
nicht hinsichtlich ihrer Ausdehnung, wohl aber nach ihrer Höhe das ge-
waltigste Gebirge Europas. Was lehrt die Karte über die Lage und
Ausdehnung der Alpen! Die Alpen liegen ziemlich mitten in Europa.
Sie beginnen am Mittelmeer, ziehen erst ein Stück nach Norden, dann
noch Nordosten. In der Nähe der Quelle des Hinterrheins (Splügen-
Paß) teilen sie sich in zwei Arme (zeigen!). Der nördliche Arm er-
streckt sich bis zu der Stadt Wien an der Donau; der südliche Arm
der Alpen reicht bis zu der Stadt Trieft am Adriatischen Meere (zeigen!).
Sprich nochmals über die Lage und Ausdehnung der Alpen!
Entstehung und geologische Bildung. Die Alpen sind keineswegs,
wie die Karte zeigt, ein einheitliches Kettengebirge, wie z. B. die
Sudeten. Sie bestehen vielmehr aus einer großen Anzahl von Gebirgs-
a) Weil der größte Teil des Alpengebiets deutsches Land ist, wo deutsche Laute,
deutscher Handschlag und deutsche Treue uns begrüßen, wird den Alpen in diesem Buche
ein größerer Raum zuteil.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Ortsnamen: Europas Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Europas Europa Wien Donau
— 7 —
gruppen, die von kürzeren Bergzügen begleitet oder umgeben sind.
Die Alpen sind mithin ihrer Entstehung nach ein Faltengebirge (un-
symmetrisches). Sie sind durch einen in horizontaler Richtung wirkenden
Druck in der Erdrinde, nicht durch eine Hebung von unten nach oben
entstanden. Dieser faltende Druck erfolgte von der Innenseite des
Gebirgsbogens nach der Außenseite, also im westlichen Teile von Osten
nach Westen, in den übrigen Teilen von Süden nach Norden. Bei der
Faltung bildeten die alten unbeweglichen Gebirgsschollen (z. B.
die des französischen Zentralplateaus, der Vogesen, des Schwarzwaldes usw.)
Widerlager, an welchem sich die Falten stauen mußten. Vielfach sind
sie über diesen Außenrand überschoben worden. An der Innenseite wurden
infolge des angegebenen Drucks Spannungen erzeugt, die zu Brüchen und
Bruchversenkungen führten (z. B. Potiefebene usw.). — Wiedergabe.
Hinsichtlich des Gesteinscharakters unterscheiden wir bei den
Alpen einen inneren und äußeren Gebirgszug, oder einen Innen-
und Außengürtel. Die Alpen sind nicht gleichen Alters; daher be-
stehen die einzelnen Gebirgszüge aus verschiedenen Gesteinsmassen. Die
ältesten Steine nennt man Urgesteine. Diese bestehen aus einem
Gemisch winzig kleiner Kristalle. Solche Gesteinsmassen sind z. B.
Gneis, Granit, Glimmerschiefer u. a. (vorzeigen!). Der Jnnengürtel
oder die zentrale Hauptkette besteht meist aus Gneis, weshalb auch sie
„Gneisalpenzug" genannt wird. Der Außengürtel, der aus einer
nördlichen und südlichen Vorzone besteht, setzt sich aus Kalkgestein zu-
sammen. Die Gebirgszüge des Außengürtels heißen darum „Kalk-
alpen". Jedoch ist es etwa nicht so zu verstehen, als ob der Außen-
gürtel nur aus Kalkgestein besteht; derselbe enthält vielmehr auch noch
andere Gesteinsmassen. Sowohl die West- als auch die Ostalpen
weisen einen Innen- und einen Außengürtel auf. Der Jnnengürtel
oder Gneisalpenzug erstreckt sich vom Mittelmeer (Golf von Genua) bis
an die Donau (zeigen!) Ihm vorgelagert sind die beiden Gürtel der
Kalkalpen; einer an der westlichen und nördlichen Außenseite, der
andere im Süden vom Langensee (zeigen!) an. Sowohl die West- als
auch die Ostalpen werden von zahlreichen Längs- und Quertälern durch-
surcht und so mannigfach gegliedert. Die Mannigfaltigkeit in der
Gliederung des Gebirges nimmt von West nach Ost zu. Zahlreiche
Pässe (oder bequeme Übergänge) sind in die einzelnen Ketten eingesenkt
und erhöhen die Wegsamkeit des Gebirges. Man kann mit Recht be-
haupten, daß die Alpen das gegliedertste, formenreichste und
schönste Hochgebirge der Welt sind. Sprich über den Aufbau
und über die geologische Bildung der Alpen!
Sachliche Besprechung:
1. Wie sind die Gürtel und Falten bei den Alpen zu erklären? Die
Alpen sind ein Faltengebirge- Als vor mehreren Tausend von Jahren die Oberbayrische
Hochebene und die Potiefebene durch Einsturz des Landes entstanden, wurde das Land,
das zwischen beiden Ebenen stehen geblieben war, zusammengedrückt. Dadurch hob
sich dasselbe an verschiedenen Stellen und es entstanden die Falten und Runzeln.
2. Wodurch wurde die Auffaltung des Gebirges verursacht? Die
Auffaltung der Alpen wurde durch die allmähliche Erkaltung der Erde herbeigeführt.
Als der feurige Kern im Innern der Erde von Jahrtausend zu Jahrtausend immer
mehr schwand, wurde die Erdrinde an verschiedenen Stellen zu groß und sank in die Tiefe.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
— 8 —
Einteilung der Alpen. Hinsichtlich der Ausdehnung und der Haupt-
r ich tung der Alpen können wir diese in zwei Teile gliedern. Weise
es nach! Wir unterscheiden einen kürzeren von Süden zunächst nach
Norden, dann nach Nordosten — und einen längeren von Westen nach
Osten sich erstreckenden Teil oder Arm (anzeichnen!). Zeige und nenne
die Stelle, wo die beiden Hauptteile der Alpen aneinanderkommen!
In der Nähe der Quelle des Hinterrheins (auch der Etsch). Hier
führt über die Alpen eine Übergangsstraße, die man den Splügenpaß
nennt. Zeige den Teil der Alpen, der sich von Süden zunächst nach
Norden und dann nach Nordosten erstreckt! Diesen Teil nennt man die
Westalpen.^) Woher die Bezeichnung „Westalpen"? Weil sie den west-
lichen Teil des gewaltigen Gebirgszuges der Alpen bilden. Bestimme
die Ausdehnung der Westalpen! Sie reichen vom Mittelmeer bis znr
Quelle des Hinterrheins (der Etsch) oder bis zum Splügenpaß. — Zeige
den Teil der Alpen, der sich von Westen nach Osten erstreckt! Dieser
Teil führt den Namen „Ostalpen". Warum „Ostalpen" genannt?
Weil sie den östlichen Teil der Alpen bilden. Aus wieviel Armen be-
stehen die Ostalpen? Aus zwei — einem nördlichen und einem süd-
lichen Arm. Zeige den nördlichen Arm! Bestimme die Ausdehnung
dieses Armes! Vom Splügenpaß bis zur Stadt Wien an der Donau.
Zeige den südlichen Arm! Bestimme die Ausdehnung desselben! Der
südliche Teil der Ostalpen erstreckt sich vom Splügenpaß bis zur Stadt
Trieft am Adriatischen Meer.^) Sprich nochmals über die Ein-
teilung der Alpen!
1) Für die einfache Volksschule genügt die Einteilung der Alpen in West- und
Ostalpen; für mehrklassige Schulen kämen in Betracht die Französischen Alpen, die
Montblanc-Gruppe, die Schweizer Westalpen, die Penninischen und Lepontinischen
Alpen (Siehe folgende Zusammenstellung!)
1. Westalpen.
Französische Westalpen -g Schweizer Westalpen (im Vorland Rigi und Pilatus)
A Bern er Alpen (Jungfrau, Gr. Aletschgletfcher)
Montblanc-Gruppe. m c c
äftont Biso. Mont Cenis. ~ Penninifche Alpen g-ls Lepontifche Alpen
.Zk
Z Ä Sä
2. Ostalpen,
Kalkalpen: Bayrische Kalkalpen (Zugspitze), Österreichische Kalkalpen (Dachstein).
Zentralkette: Rhätische Alpen Hohe und Niedere Tauern.
mit Ortlerspitze. ^ j? Dolomit-Alpen, Karnische Alpen.
K
2) Wissenschaftlich werden die West- und Ostalpen in eine Anzahl von
Gebirgsgruppen eingeteilt. Ich bemerke hierbei, daß fast jedes Lehrbuch der Erdkunde
eine andere Einteilung der Alpen aufweist. Eine der besten Alpeneinteilungen ist die
von August Böhm, weil sie zugleich das Relief und die geologischen Verhältnisse
berücksichtigt. Darnach werden die Alpen eingeteilt:
A. Westalpen.
I. Innerer Gneisalpenzug'. 1. Ligurische Alpen, 2. Cottische Alpen,
3. Grajische Alpen, 4. Penninische Alpen, 5. Lepontifche Alpen, 6. Adula-Alpen.
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Extrahierte Personennamen: August Cottische Lepontifche
Extrahierte Ortsnamen: Wien Donau Adriatischen_Meer.^ West- Karnische
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ftadt in Siebenbürgen. Bestimme die Lage der Städte! In den Vor-
ländern hat sich auch eine mannigfaltige Gewerbtätigkeit entwickelt; die
zahlreichen Flußtäler gestatten auch Ackerbau. — Wiedergabe.
Sachliche Besprechung und Anwendung:
1. Wie ist der Waldreichtum der Karpaten zu erklären?
Fruchtbarer Boden — reiche Niederschläge, diese sind dem Waldwuchs sehr förderlich.
Welchen Nutzen gewähren die Wälder? Sie verhindern Überschwemmungen, führen den
Flüssen Wasser zu; liefern den Bewohnern Nutz- und Brennholz, gewähren zahlreichen
Tieren Aufenthalt und Nahrung, sie find deshalb reich an Wild und beherbergen noch
Wölfe, Luchse und Bären in großer Zahl.
2. Welche Bedeutung haben die zahlreichen Flußtäler
der Karpaten? Sie allein ermöglichen ein Überschreiten des Gebirges; längs
der Flüsse ziehen sich daher die Eisenbahnen und Handelsstraßen hin.
3. Inwiefern hat die Wegsamkeit der Karpaten auf die
Besiedelung des Landes eingewirkt? Da das Gebirge an verschiedenen
Stellen leicht zu überschreiten war, so drangen von allen Seiten fremde Völker in
das Land ein und setzten sich hier fest (Slawen von Norden, Magyaren von Osten, Rumänen
von Süden, Deutsche von Westen). Daher weisen die Karpatenländer eine sehr ge-
mischte Bevölkerung auf.
Zusammenfassung und Einprägung.
Die ungarische Tiefebene. Wir betrachten nun das große Tief-
laudsbecken der Karpatenländer. Zeige es! — Bestimme seine Lage!
— In wieviel Teile gliedert sich das gewaltige Tieflandsbecken? —
Welche Bezeichnungen führen die beiden Teile? Das kleinere nord-
westliche Becken heißt die oberungarische Tiefebene, das große süd-
östliche Becken die niederungarische Tiefebene.
a) Die oberungarische Tiefebene. Wir betrachten zunächst die
oberungarische Tiefebene, die man den Gemüse- und Obst-
garten Wiens nennt.
Lage und Ausdehnung. Die oberungarische Tiefebene liegt zu
beiden Seiten der Donau und reicht von Preßburg bis Waitzen (zeigen!),
von dem Ostsaum der Alpen bis zu den Karpaten. Vom Wiener Becken
wird sie durch die Kleinen Karpaten und den Wiener Wald, von der
niederungarischen Tiefebene durch das Ungarische Erzgebirge und den
Bakonywald geschieden. — Wiedergabe.
Beschaffenheit und Aussehen. Das Tiefland ist eine weite Ebene;
infolgedessen hat die Donau, die dieses Gebiet durchströmt, ein geringes
Gefälle. Da ihre Ufer nicht durch Gebirgszüge eingeengt werden, so ver-
zweigt sie sich öfters und bildet so mehrere Inseln. Die größte der-
selben ist Groß-Schütt (zeigen!). Der Boden der Tiefebene ist an
manchen Stellen sumpfig. Au den Ufern der Flüsse ziehen sich ausge-
dehnte Moorflächen hin. — Die oberungarische Tiefebene zeichnet sich durch
große Fruchtbarkeit aus. Der Boden derselben ist nämlich mit
Schwemmland bedeckt. Wie ist dies zu erklären? Früher war das kleine Un-
garische Becken ein Binnensee, von dem der Neusiedler See noch ein
Uberrest ist. Nach seiner Entleerung ist der Boden vom Winde mit einer Schicht
fruchtbarer Erde (Löß) bedeckt worden. Infolge der Fruchtbarkeit bildet
die Tiefebene ein wichtiges Anbaugebiet. Es hat sich zum Obst-,
Wein- und Gemüsegarten Wiens entwickelt. Nicht nur wogende
Getreidefelder bedecken den Boden, sondern auch weite Strecken des
Landes sind mit den verschiedensten Gemüsepflanzen bebaut. An den
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sonnigen Abhängen der Hügel breiten sich schöne Weingärten aus, in
denen die Traube reist und feurigen Wein liefert. Die untern Abhänge
der Hügel sind mit ausgedehnten Obstgärten bestanden. —
Bewässerung. Die Bewässerung der Tiefebene ist eine überaus
reiche. Weise es nach! Die Donau mit ihren Armen und Nebenflüssen.
Zeige und nenne diese! Raab, March, Waag. Bestimme die Quelle,
Lausrichtung und Mündung dieser Flüsse! — Ferner finden wir hier den
Neusiedler See (zeigen!). — Wiedergabe.
Besiedelung. Was lehrt die Karte über die Besiedelnng der Tief-
ebene? Sie ist ziemlich dicht bewohnt; namentlich sind die Donau-
inseln mit Dörfern wie übersät. (Aus der Großen Schutt stehen fast
200 Dörfer.) Aber auch größere Städte sind im Becken entstanden. Zeige
und nenne diese! Preßburg, Komorn, Oedenburg. Bestimme die
Lage dieser Städte! Preßburg liegt an der obern Donaupforte und hat
mehr als 60000 Einwohner, Komorn liegt am Ostende der Großen
Schütt, Oedenburg (35 000 Einwohner) am Westufer des Neusiedlers
Sees. — Wiedergabe.
Erwerbsverhältnisse. Schließe von der Bodenbeschaffenheit auf die
Beschäftigung der Bewohner! Ein großer Teil der Bevölkerung beschäftigt
sich mit Ackerbau. Die fruchtbaren Felder liefern prächtiges Getreide
und saftiges Gemüse. Die sonnigen Hänge sind mit Weinreben bepflanzt
und mit Obstgärten bestanden. Das milde Klima befördert den Anbau von
Wein und Obst in der Tiefebene. Getreide, Obst, Wein und Gemüse
sind die Haupterzeugniffe des Beckens. Diese werden von den Bewohnern
der Donauinseln nach der großen Kaiserstadt Wien gebracht und vorteil-
hast verkauft. Infolge der reichen Bodenerzeugnisse hat sich auch die
Industrie mannigfach entwickelt. Aus den angebauten Rüben wird
Zucker gewonnen, aus den Weintrauben wird ein feuriger Wein ge-
keltert, aus dem erbauten Tabak werden Zigarren und aus dem ge-
wonnenen Eisen allerlei Stahlwaren gefertigt. Handel und Verkehr
stehen in der Tiefebene in hoher Blüte. Wodurch werden diese gefördert?
Durch die schiffbare Donau, die eine günstige und bequeme Verbindung
mit Wien und andern Städten herstellt, und zwei Eisenbahnen des Beckens,
die einen schnellen Versand der Erzeugnisse ermöglichen. — Zusammen-
fassung und Einprägung.
Sachliche Besprechung und Anwendung:
1. Wie ist es zu erklären, daß sich zwischen Alpen und Karpaten
eine weite Tiefebene ausbreitet? Diese ist (gleich der Oberrheinischen Tiefebene)
durch Zusammenbruch des Landes entstanden; früher bildeten Alpen und Karpaten ein
zusammenhängendes Hochland, das später in der Mitte durch Crderschütterungen in
die Tiefe sank. Bei diesem Zusammenbruch blieb im Nordwesten ein Teil der Erd-
schölle stehen und schied so das Tiefland in zwei Teile (zeigen!) —
2. Wie sind die Donauinseln entstanden? Die Donau hat im Becken
wenig Gefälle und fließt daher langsam und ruhig; infolgedessen setzte sie Schlamm
und Geröll, das sie mit sich führte, auf dem Grund ihres Bettes ab, das sich nach
und nach erhöhte; aus diesen Erhöhungen entstanden die Inseln.
3. Woraus erklärt sich das Vorhandensein der Moorflächen an den Flüssen?
Diese traten aus ihren Ufern, überschwemmten das Land, das dann allmählich ver-
sumpfte. Wie nutzt man heutzutage die Moorflächen aus? Entwässert, trocken gelegt,
dem Ackerbau dienstbar gemacht usw.
Rieb an dt, Erdkundliche Präparationen. Bd. Ii. 5
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Raab
Extrahierte Ortsnamen: March Oedenburg Oedenburg Wien Wien Oberrheinischen Donau